Donnerstag, 21. August 2014
Teil 4
Kapitel 1 Teil 2:

Normalerweise, verliebte Jade sich genauso schnell, wie sie ihre Diäten änderte, doch seit sie sich mit Kyle angefreundet hatte und ihn immer besser kennenlernte, redete sie kaum noch über jemand anderen. Als er, genau wie alle anderen, letzte Woche lieber einen großen Bogen um sie gemacht hatte, war sie am Boden zerstört gewesen und hatte mich immer wieder gefragt, ob sie etwas falsch gemacht hätte. Natürlich hatte ich sie darauf hingewiesen, dass der Geruch wahrscheinlich ein Indiz für sein plötzliches Desinteresse sein könnte, doch sie blieb bis Samstag fest davon überzeugt, dass es nur an ihr liegen konnte.
Ich schob gerade das letzte Stück meines trockenen Brötchens in meinen Mund, als die Flügeltür am anderen Ende des Raumes aufging. Innerhalb von Sekunden verstummten alle im Raum und betrachteten die hochgewachsene Figur, die sich mit einem sanften Lächeln in den Raum schob. Die Türen fielen hinter ihm ins Schloss. „Guten Morgen.“, seine ruhige Stimme hallte durch den Raum. Die Mädchen seufzten leise und ihre Augen begannen zu glänzen. Bevor Blake mit seiner morgendlichen Rede anfangen konnte, hatte ich ihn ausgeblendet und meinen ganzen Fokus auf die restlichen Brotkrümel gerichtet. Ich sammelte sie mit meiner Fingerspitze auf und leckte sie dann von der Fingerkuppe.
„Genießt euren Tag!“, beendete er und holte mich wieder zurück in die Wirklichkeit. Mein Blick wanderte zu ihm. Auch er sah mich an, nickte kurz und dann schob er sich zwischen zwei genervt-dreinblickende Schüler zu den Brötchen durch. Ich lächelte ihn halbherzig an und beobachtete, wie er versuchte ohne großes Aufsehen den Raum zu verlassen.

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Dienstag, 19. August 2014
#6
Ich weiß nicht warum, doch ich habe das Gefühl, dass das Atmen immer schwerer fällt. Dass die Schritte immer länger dauern. Dass die Tränen immer größer werden. Die Angst immer weiter wächst und der Mut schwindet.
Lange schon weiß ich nicht mehr wohin. Immer wieder renne ich im Kreis, aus der Angst auszubrechen. Zu weit zu gehen. Nicht mehr zurück zu können.
Also bleibe ich. In meinem Kreis. Versteckt hinter meiner Mauer der Angst. Kniehoch, doch nicht überwindbar. Ich stecke fest.

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Teil 3
Hier ist jetzt nur ein Teil des ersten Kapitels, wird sonst zu lang... Viel Spaß ;)

Kapitel 1 Teil 1:

Leises Gemurmel. Eine sich schließende Tür. 'Klack'. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. „Aufwachen, Cara!“ eine sanfte Frauenstimme drang in mein Reich der Träume und riss mich aus dem Schlaf. Ich schreckte hoch. „Cara, du hast doch nicht schon wieder verschlafen oder?“ Meine Augen waren auf, ich war hellwach. Vor mir stand die kleine, pummelige Frau, die mich vor neun Jahren mit offenen Armen empfangen hatte. Ihre sonst hellbraunen Haare wurden mit jedem Tag grauer und das Gesicht faltiger. Auch ihre vertrauensvollen dunklen Augen verloren immer mehr an Glanz.
Ich nickte schulbewusst, schlug die Bettdecke zur Seite und stand auf. Ein weiterer Tag in dem Leben, das ich „Horror“ fluchte. Seit Monaten arbeitete ich nur noch auf den Tag hin, an dem ich endlich als volljährig gelten würde und dann hier weg konnte. „Die anderen sind bereits alle im großen Saal. Du solltest dich beeilen.“, sagte Angelique, oder Angel, wie ich sie gerne nannte, bevor sie die Zimmertür hinter sich schloss. Schnell zog ich mir ein Paar Leggins an und einen langen Pullover, dann schlüpfte ich in eine Hausschuhe. Mit einer gewohnten Handbewegung sammelte ich meine Haare zusammen und band sie zu einem hohen, ungekämmten Dutt. Um nicht auszusehen, als wäre ich gerade erst aus dem Bett gestiegen, wusch ich mein Gesicht und verdeckte meine Unreinheiten mit etwas Make-up.
Fünf Minuten nach dem plötzlichen Erwachen war ich halbwegs passabel aussehend auf dem Weg in den großen Saal. Ich schlurfte an gleichaussehenden Türen vorbei, die in gleichgeschnittene Zimmer führten.
Im Saal saßen bereits die meisten anderen, die sich mit mir ein Haus teilten. Es waren insgesamt 153 Schüler im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren. Für Jüngere gab es noch zwei weitere Häuser, jeweils kleiner als unseres. Jedes Zimmer war immer mit zwei Betten ausgestattet, außer die für unter 2 Jahren, die wurden je nach befinden der Kinder gepaart oder nicht-gepaart. Bei den Älteren kam es nur unter seltenen Bedingungen zu einer zwei-geschlechtlichen Unterkunft. Unterrichtet wurden wir, wie in gewöhnlichen Schulen, mit gleichaltrigen oder denen die auf dem Selben Wissensstand waren wie wir. Da die Schüler jedoch alle aus den unterschiedlichsten Lebensverhältnissen kommen, musste klassenintern der Schwierigkeitsgrad von Schüler zu Schüler variieren. Das machte die Dinge jedoch nicht immer einfacher.
Ohne lange zu zögern, setzte ich mich zu meiner besten Freundin, Jade, die sich gerade aufgeregt mit einem Jungen unterhielt und dabei wie verrückt mit ihren langen Locken rumspielte. Sie sah kaum auf, um anzuerkennen, dass ich dazu gestoßen war. Der Junge neben ihr, Kyle, hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit ihr zu gewandt und wirkte, trotz des wahrscheinlich uninteressanten Gesprächsthemas, ziemlich begeistert. Wir saßen an einer langen Tafel mit circa dreißig anderen Schüler, die sich alle freudig mit ihrem Sitznachbarn unterhielten und unterdessen ihr Frühstück verschlangen. Ich atmete tief durch, als ich nach einem Brötchen griff. Trotz meines fehlenden Hungers, wusste ich, dass ich essen musste. Jade war immer sehr pingelig mit meinen Essangewohnheiten, obwohl sie selbst beinahe wöchentlich die verrücktesten Diätideen hatte.
Letzte Woche war es die Zwiebeldiät. Man glaubte gar nicht, wie unbeliebt man innerhalb einer Woche werden konnte, aufgrund des schlechten Geruchs oder der durchgängig Angewohnheit Gase abzulassen. Mir war unklar für wen es unangenehmer war, doch als sie am Samstag dann entschied, dass der Geruch ja wohl nicht das Wahre sein konnte, gab sie auf. Sonntag hatte sie dann die neuste und allerbeste Idee aller Zeiten: Teediät. Auch als ich jetzt zu ihr rüber linste, stand vor ihr eine leere Tasse mit einem ausgetrockneten Teebeutel. Sie ruckelte auf dem Stuhl herum und überschlug die Beine ganz eng. Sie musste dringen auf die Toilette, doch tat alles, um die Konversation mit Kyle am Laufen zu halten.

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Montag, 18. August 2014
Teil 2
Ich bin nicht ganz sicher, ob der erste Teil so toll war, der zweite wird es auch nicht :D ist aber auch alles erst noch der Prolog, also ... (Ich weiß, ich kann toll Werbung für mich selbst machen) Das ist jetzt ein bisschen länger, doch ich will die Kapitel nicht so klein hacken, sonst macht das alles keinen Sinn.

Prolog 2.Teil:

Der Mann hatte sich über meine Mutter gebeugt. Seine Arme hatten gezitterten, als er sie um ihren zierlichen Körper schlang und sie an sich zog. Er hatte sie vor und zurück gewogen, die Tränen waren von seinen Wangen auf ihr wunderschönes, lebloses Gesicht getropft. „Ich hab es dir doch gesagt.“, hatte er immer wieder gewimmert. „Warum wolltest du mir nicht glauben.“ Seine Stimme war langsam in meinen Körper eingedrungen und hatte von meinem Inneren heraus Gänsehaut und Angst verbreitet.
Eine ganze Stunde war verstrichen, bevor er in seine Hosentasche gegriffen, die Tränen von der Wange gewischt und ein Handy hervorgeholt hatte. Er hatte dreimal auf die Ziffern getippt. Kurz darauf war seine bedrückter Stimme erklungen und hatte seinen Standort, die Anzahl der Verletzten und Toten und die Schwere der Tat durchgegeben. Er hatte es vermieden mich anzusehen, doch er erwähnte mich als Teilnehmer nicht.
Weitere Minuten vergingen, bevor die Sirenen in der Ferne zu hören waren. Der Körper des Mannes war steif geworden. Er hatte auf meine Mutter geblickt, dann kurz zu mir. Langsam hatten sich seine Augen geschlossen. Er hatte gewirkt als würde er beten oder die ganze Welt verfluchen. Zwei Polizisten waren durch die geöffnete Tür gestapft. Beide etwas dicklich. Beide mit ernstem Blick. Ihre geübte Gleichgültigkeit hatte meiner Mutter gegolten und sie hatten angestrengt versucht keine Miene zu verziehen.
Sofort waren sie damit beschäftigt den Mann auszufragen, dann stellte sie mir einige Fragen. Der braunhaarige, jüngere Polizist hatte sich zu dem grauhaarigen umgedreht und gefragt: „Was meinst du war die Ursache, Rick?“, seine Stimme war recht hoch gewesen und klang verunsichert.
Der grauhaarige hatte mit den Achseln gezuckt. „Keine äußeren Verletzungen. Herzinfarkt?“ Sein junger Kollege hatte genickte, doch alles in mir wollte schreien, ihnen sagen, dass sie falsch lagen. Ich war es. Ich war es.
Das einzige Zeichen von Zweifel, war von dem Mann gekommen, doch er hatte geschwiegen und mich aus der Ferne beobachtet. Als ich meinen Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen, war sein Blick strafend geworden und hatte jeden Widerspruch im Keim erstickt. In dem Moment hatte ich geglaubt, dass er mich schützen wollte, doch vielleicht hatte er nur gedacht, dass mir niemand Glauben schenken würde...

Viel Spaß ;)

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